Meinem Pferd geht es gut....

"Meinem Pferd geht es gut. Es braucht keinen Tierarzt und es braucht auch keinen Therapeuten. Er lahmt nicht, läuft gut unter dem Sattel und macht freudig mit....."

Ja, das höre ich täglich. Beim genaueren Hinsehen jedoch, erweist sich dieses noch eben hochgelobte "gesunde" Pferd, als Überlebenskünstler der besonderen Art. Genau, Überlebenskünstler - das sind die meisten Pferde.....

Dies hat nichts mit motiviert oder freudig zu tun - Sie haben gelernt, ein Problem auszuschalten und versuchen die gewünschten Lektionen einigermassen hinzubekommen. Einem Laie, und das sind die meisten Reiter - egal auf welchem Niveau sie reiten, fällt dies nicht auf. Sie sind zufrieden mit dem, was das Pferd macht. Wenn nicht, wird der Druck erhöht, die Trense gewechselt, Sporen angezogen, Martingals, Sprerrhalfter und Schlaufzügel befestigt und natürlich die Trainingszeit erhöht.

 

Hand aufs Herz, jeder Reiter war schon mal in genau dieser Situation. Dann kommen noch die Stimmen von selbsternannten Profis, die sowiso alles wissen dazu, und schon hat es der Reiter geschafft, eine weitere dicke Schicht Überlebenskunst aufzubauen. Ja, Pferde haben viele solcher Schichten, nur sehen es die meisten Leute gar nicht - Nicht falsch zu verstehen, das heisst nicht, dass diese Leute ihre Pferde nicht lieben - leider nur auf die falsche Weise!

 

Auch Pferde die "glücklich" in der Gruppe im Offenstall leben, auf der Weider rumbocken, gut fressen und zufrieden aussehen, sind davon nicht befreit.

 

Pferde können ganz, ganz leise leiden ohne dass es jemand merkt. Es gehört ganz einfach zu ihrem Wesen, ihrem Ursprung und ihrem Instinkt. 

Pferde die in der Wildnis leben und von denen auch etwas gefordert wird, wie z.B. der Schutz der Herde zu gwährleisten, würden niemals anzeigen, dass es ihnen nicht gut geht. Erst wenn der Schmerz zu gross wird und eine neue Rangordnung herrscht, lässt sich das schmerzgeplagte Pferd zurückfallen - und es wird aufgefangen, von der ganzen Herde, auch wenn es ganz unten in der Rangordnung ist.......

 

Das ist der Grund, warum unsere Pferde keine Schwächen zeigen wollen. Es wird etwas von ihnen gefordert und da gibt es keine Schwächen - bis es nicht mehr geht. Wird es jetzt auch aufgefangen, mitgenommen und unterstützt, wie es in der Wildnis der Fall wäre? In der Regel nicht - Die Instinkte, all sein Attribute, sie werden nur geschätzt solange das Pferd funktoniert. Danach werden sie dem Pferd als negative Anhaftung auferlegt - Als Schwäche. Und das kann man in der heutigen Welt nicht mehr gebrauchen.

 

Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass auch Pferde die gesund erscheinen, Problem im Bewegungsapparat haben können. Sogar wenn es die Leistung bringt die von ihm gefordert wird. 

Deshalb ist es wichtig, sein Pferd regelmässig einem Therapeuten vorzustellen der den Reiter dann auch im weiteren Training begleitet!

 

Gerne stehe ich Euch für eine Beratung zur Verfügung.

Auf Wunsch erteile ich auch Kurse und Seminare zum Thema Biomechanik, Horsemanship, Mustangs etc. 

Ich freue mich auf Euch,

Barbara Gerber, Reit- & Sportpferdetherapeutin